Wenn der Füller nicht mehr schreiben will…

Wer kennt das nicht? Man schreibt unheimlich gerne mit dem Füller, bringt viel Zeit (und Geld) auf, um sich ein richtig gutes Schreibgerät und tolle Tinte zu kaufen – und dann fließt die Tinte nicht mehr. Gerade in der Schule, bei wichtigen Terminen … keine Frage, der Anlass passt eigentlich nie. Die Handschrift als Ausdruck von Individualität verliert an Faszination. Hier findest du ein paar Hinweise, was die Probleme verursachen könnte – und mit welchen Tricks du wieder zu einem perfekten Tintenfluss kommst.

Mehrere Ursachen möglich

Um die Probleme zu lokalisieren, müssen die Einzelbestandteile des Füllfederhalters bekannt sein. Diese sind

• Das Gehäuse: normalerweise bestehend aus Schaft, Kappe mit Clip sowie dem Vorderteil mit Tintenleitsystem und Feder.
• Der Tintentank: entweder eine variable Lösung = Patrone/Konverter oder in den Kolbenfüller eingearbeitet.
• Das Tintenleitsystem: sorgt für den Transport der Tinte vom „Tank“ bis zur Feder und verhindert zugleich übermäßigen Tintenfluss.
• Die Feder: sie sorgt dafür, dass die Tinte auf das Papier und die Handschrift zur Geltung kommt.

An all diesen Stellen können Gründe für fehlenden Tintenfluss liegen. Wir zeigen hier einige mögliche Ursachen auf und hoffen, dass mit diesen einfachen Rezepten die Freude am Schreiben mit dem Füllfederhalter wieder zurückkehren kann.

Pflege des Tintenleitsystems des Stiftes

Die Tinte besteht ja – vereinfacht ausgedrückt – aus der Flüssigkeit und Farbpartikeln. Diese Partikel können sich im Tintenleitsystem absetzen und im Endeffekt zu dessen Verstopfung führen.

Von daher empfiehlt es sich, als Beitrag zu einem guten Tintenfluss des Füllers diesen häufiger mit klarem, kalten Wasser zu füllen und wieder zu entleeren. Wer auf „Nummer sicher“ gehen möchte, verwendet dafür spezielle Reinigungsflüssigkeit (u.a. von Diamine).

Man staunt oft, wie viel Tinte noch im Füller ist!

Ween es am Tintenleitsystem hängt, gelangt keine Tinte mehr auf die Feder und der Füller stellt das Schreiben ein (Foto: Free-Photos/Pixabay).

Der Füller lässt sich gar nicht befüllen

Ein Grund kann darin bestehen, dass bei Patronen die falsche Marke gekauft wurde. Zwar sind viele Patronen mit vielen Schreibgeräten kompatibel, aber das ist leider keine Selbstverständlichkeit.

Manche Hersteller verändern ohne sachliche Notwendigkeit die Spitze der Patrone und den Mechanismus, wie die Tinte zum Fließen gebracht wird – um später dann die Ersatz-Patronen sehr teuer anzubieten.

Ein weiterer Grund kann darin bestehen, dass der Konverter defekt ist.

Es gibt auch Kolbenfüller, die extravagant und raffiniert vom Standard abweichen. Ein grandioses Beispiel dafür ist der „DesignC“ von Otto Hutt. Hier empfiehlt es sich, die Bedienungsanleitung (nochmal) zu lesen, dann funktioniert es meist sofort.

Der Füller schreibt schlecht an

Dieses Problem entsteht zum Beispiel, wenn der Füller zu lange offen liegenblieb. Die Flüssigkeit „Tinte“ verdunstet und trocknet ein, das Anschreiben bringt keine Freude.

Hier hilft es oft, die Feder etwas fester auf ein Stück Papier zu drücken. Wenn das Problem dann noch besteht, liegt die Lösung zumeist schon darin, einen Tropfen Wasser über die Feder rollen zu lassen und ein paar Schreib-Tests auf Schmierpapier zu machen.

Natürlich kann es auch sein, dass die Feder beschädigt ist und diese Maßnahmen nicht zum Erfolg führen.

Ein weiterer Grund für fehlenden Tintenfluss kann in der Verstopfung des Tintenleitsystems liegen. Dann sollten die „Pflege-Tipps“ wie oben beschrieben Anwendung finden.

Der Füller setzt aus oder schreibt gar nicht mehr

Der Grund kann darin bestehen, dass keine Tinte mehr vorhanden ist. Patrone ersetzen, Konverter oder den Kolben neu befüllen: und weiter geht’s mit der Freude an der Handschrift und an dem Stift und am Papier.

Ein weiterer Grund kann sein, dass die Patrone oder der Konverter verkantet eingesetzt wurde und die Tinte nicht aus dem Vorrat in das Tintenleitsystem gelangt. Dann heißt es einfach: nachschauen und nochmal korrekt reindrücken.

Wenn all das nicht hilft, bleibt immer noch der Gang zum Schreibwarenhändler vor Ort. Zumeist haben diese gute eigene Kenntnisse und/oder verfügen über Kontakte zu einem Spezialisten für schwierige Fälle.